„Du bist zu spät“, murmelte er, ohne mich anzusehen.
— Es gab Verkehr, Papa. Frohe Weihnachten.
Das Abendessen war eine Qual. Ich musste mir subtile Sticheleien über meine Kleidung, den Beruf meines Mannes und Sofias staatliches Schulsystem anhören. Meine süße, unschuldige Tochter aß schweigend und versuchte, nicht zusammenzubrechen oder jemanden zu stören.
Dann kam die Zeit für Geschenke.
Der riesige Baum war von Päckchen mit goldenen und silbernen Bändern umgeben. Don Ricardo begann, sie zu verteilen wie ein Kaiser, der Gnaden spendet.
Für Carolinas Kinder: professionelle Drohnen, Videospielkonsolen, Smartwatches, Umschläge mit Geld.
Die Kinder kreischten aufgeregt, zerrissen das Papier und sagten nicht einmal Danke.
Dann hob mein Vater eine kleine, achtlos verpackte Schachtel hoch und suchte nach Sofia.
„Komm her, Mädchen“, sagte er.
Sofia stand aufgeregt auf. Ihre Augen strahlten jenes blinde Vertrauen aus, das nur Kinder besitzen, wenn sie noch an die Güte ihrer Großeltern glauben.
„Hier“, sagte er und warf ihr die Schachtel zu. Beinahe hätte er sie fallen lassen. „Erwarte nicht zu viel. Im Leben bekommt man nur, was man verdient.“
Sofia setzte sich auf den Teppich. Mit zitternden Händen löste sie die Schleife aus ihrem Haar.
Er hob den Deckel an.